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2023 DtD Tag9

Am gestrigen Abend hatte ich noch ein paar Roadvideos der Strecke Laayoune Plage - Smara- Tan-Tan angeschaut. Bis Smara alles 2spurige Neubaustecke, dann hoch bis Tan-Tan so halb und halb. Und scheinbar gibt es nichts zu sehen. Nicht mal die marokkanischen Videodreher haben es geschafft ein paar Highlights einzufangen.  Also wird es heute noch mal Küstenroute, mit der Option die im Sandsturm verlorenen Besichtungungspunkte nachzuholen. Und - die Sonne scheint. Ein paar Woklen hier und da, aber alles gut. 

An der Küstenpromenade bis nach Foum el Qued wird weiter fleißig gewerkelt, Schilder präsentieren die moderne Strandzukunft. Vieleicht wird ja auch der gestrandete Fischtrailer beräumt. Wobei das ja wenigstens mal eine Fotokulisse wäre :-) Im Ort selber sind ein paar engagierte Straßenreiniger damit beschäftigt den Sand von der Straße wieder auf die Borsteinkante zu schaufeln. Ja so geht die Arbeit nie aus....

Und der Sand hat sich hier schon einiges zurückgeholt, Garnisionen, Campingplätze.... . Schilder warnen an der Straße regelmäßig vor Sandverwehungen. Ja, also ich bitte drum....!

In der schönsten Morgensonne biege ich auf die Küstenstraße durch den Dünengürtel ein, schieße Fotos, als es plötzlich dunkler wird. Hm?  Wenig später prasselt der Erste von drei Regenschauern herab, an denen ich heute teilnehmen darf. Das hätte ruhig vor paar Tagen passieren dürfen, dann wärs jetzt grüner hier. Doch die Luft wird wieder klar, Sonne, alles super. Am späten Vormittag erreiche ich Tarfaya, der Wind bläst, es tropft wieder. Ein Künster gibt der Stadt mit lokalen Motiven Farbe, das sieht man viel zu selten. Ich stoppe nur kurz, die Autobahn bringt mich weiter zum Nationalpark. An den Salinen diesmal der zweite Versuch. Das hat kein Zweck. Ein paar Salzhäufchen verstreut in endoser Weite, die Salinenflächen zugeweht von 3 Tagen Sandsturm.

Dann halt rein in die Lagoone, Mittagsrast auf dem Parkplatz. Der obligatorische Militärposten steht da und langweilt sich. Ich warte ein bischen und dann kommt die Sonne raus. Echt super. Tolle Gegend. Und heute sind sie auch da - unten im Grüngürtel stehen Flamingos, und weiter hinten auch, und in der Ferne am anderen Ufer vor den Dünen.  Schick schick. Unten am Bootssteg fragt der Fischer ob ich eine Rundfahrt möchte. Ich habs geahnt. Das wäre zwar cool, aber das hab ich nicht im Plan. Die Zeit muss man halt vorsehen. Und ohne Französisch - Zeitdauer und Preis wären zu verhandeln. Da hörts bei mir dann auf.

Ein Toyota RAV4 mit deutschem Kennzeichen erscheint. Dachgepäckträger, Reservereifen, Kisten. Ein junges Pärchen steigt aus. Es stellt sich heraus es will nach Benin. Mein Gott. Das liegt an der Küste von Nigeria. Das ist sportlich. Da gehts durch ein paar sehr...interessante....Länder. Vielleicht ist besser man liest sich da gar nicht ein und springt ins kalte Wasser. Ich gebe noch ein paar Tips bis Dakhla. Heute wollen sie bis Laayoune. Da sind sie spät dran, es sei denn sie brettern einfach die Autobahn durch. Aber ist bei so einer Tour nicht der Weg das Ziel? Lässt man da alles rechts und links liegen? Hm. War bei uns vieleicht auch so, ist wohl eine Lernkurve...

22°C, Sonne. Weiter gehts. Ab jetzt erwartet mich wieder ein Mix aus alter N1, neuer N1-Autobahn, Baustellen und deutlich mehr LkW. Dafür bin ich diesmal vorgewarnt was die Optionen angeht an den Queds abzufahren.

Doch zunächst noch durch Akhfenir. Heute bei schönstem Wetter ist ja echt was los hier. Etwas sehnsüchtig werfe ich einen Blick auf den Abzweig nach Osten, Richtung R101 Smara-Tan-Tan. Das wäre die letzte Option für einen Schlenker durchs Hinterland. Hm. Na doch nicht. Dann versuch ich mein Glück lieber an den Queds, solange es sie noch gibt und man sie erreicht. Und mit paar mal kreuzen der Autobahn gelingt das auch. Gott sei Dank sind die Autobahnbrücken noch nicht freigegeben. An den ersten drei schaff ich einen Fotostop. Am Qued Al Halouf treffe ich auf ein paar Rentner aus dem französischen Elsass. Sind schon seit November hier. Kommen seit 23 Jahren.  Okay. Das ist auch eine Ansage. Unten am Strand zerren zwei Mann ein riesen Vieh hinter sich her. Was haben die da gefangen? Thunfisch. Ne. Hm. Als sie  näher kommen zeigt sich das es eine Art Delphin ist.  Nicht gefangen - angespült. Die Einheimischen und das Militär zieht ihn weiter an Land und vergräbt ihn.  Tote Fische will hier keiner sehen. Hat man mir schon in Dakhla erzählt, da wurden mal tagelang tote Fische angeschwemmt. Redet man nicht drüber. Will auch keiner wissen wieso.

Am großen Qued Chbika hab ich leider keine Chance. Alles Baustelle, die Abfahrten hinunter zugeschüttet. Spaßverderber. Als ob die Touristen kommen um Autobahn zu fahren...

In El Quatia gibts diesmal kein Stop, und trotzdem bin ich durch die Bummelei und den Smaltalk hier und da erst so gegen 17:00 Uhr in Tan-Tan. Oder man könnte auch sagen - super eingeteilt die Zeit.

Ich steige diesmal im MJI Group Hotel ab. Das ist einfach ein Tick neuer und nicht so abgewohnt. Und etwas besseres Bad. Und leiser. Und die neue Klimaanlage funktioniert und heizt auch, was ich echt mal in Anspruch nehme. Die arabische Rezeption ist allerdings ganz schön überfordert von einem Gast der kein arabisch und französisch spricht. Ein Zentralafrikaner sitzt auch mit rum, spricht gutes Englisch und übersetzt. Naja sonst halt per Handy. Der Araber im Anzug hinter dem Tresen ist jedenfalls nur Kulisse um den Schein zu wahren, jegliche Handlung übernimmt die junge Dame des Hauses.

Die Pass und Visumdaten der Gäste erfassen heißt übrigends das man mit dem Privathandy selbigen abfotografiert. Da muss man als Europäer mit dem Datenschutz schon etwas fexibel sein....

Am Abend muss ich noch die letzte Übernachtung planen und buchen. Das hab ich bis heute komplett vor mir her geschoben....

 

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