Tag 7 war -- gestern, oha, ich glaube der Blog hinkt hinterher! Na gut dann will ich wenigstens mal anfangen. Am Morgen bin ich wieder halbwegs einsatzfähig, Dank möglichst viel Schlaf, Durchfall- und Kohletabletten. Zum Frühstück aber doch besser Kamillentee als Kaffee. Der gute Fee des Hotels hohl auch sofort noch weitere Kräuter die bei Durchfall mit in den Tee müssen. Von mir aus, trink ich alles.
Jedenfalls sind wir entspannt gegen 10:00 startklar, und ich beordere Celina ans Steuer. Die Route ist klar, alles kleine Nebenstraßen die Küste runtern, kein Verkehr. Und so geht los, raus aus Sidi-Ifni, vorbei an imme mehr Wohnblocks, der alten spanischen Art-Deco Hafenverwaltung vor der im Meer noch die Masten der Seilbahn rosten mit der man früher die Waren an Land transportierte. Dann ist man raus aus dem Ort, Die Mülldeponie begeltet einen mit verwehten Unrat noch Kilometer weiter. Auf kleiner Asphaltstraße rollen wir dahin, eine Art Vorort wächst empor, Häuser mit Grundstücken und angemessenem Abstand zum Nachbar, Mauer eingeschlossen... Alle paar Meter baut jemand. Ich bezeifel das es hier überall eine Wasserleitung gibt, aber wer weiß. Wir erreichen das Qued Noon, oder auch Wadi Assaka wo noch immer die Strecke von Google Maps endet, Doch hier endet gar nicht mehr, die ehemalige 4x4 Piste ist vollständig begradigt und asphaltiert für die nächsten 40 km. Obligatorischer Fotostop auf der Brücke. Wir fahren am Qued erst mal runter zum Meer, ein paar Allrader stehen da und weiter oben gibts sogar einen lieblosen Aussichtspunkt. Weiter nach Süden, für die nächsten drei Stunden wird es praktisch keinen Verkehr mehr geben. Gegen Mittag erreichen wir den Plage Blanche, und fahren direkt am Parkplatz ab und die 400m durch das Qued bis vor an die Dünen. Auch hier stehen ein paar Allrader und Kastenwagen verstreut herum und lassen sich den Atlantik um die Ohren blasen. Wobei- eigentlich ist das Wetter ziemlich gut. Der Wind ist moderat, das bedeutet aber auch automatisch das es diesig ist, von den 50km Strand sieht man höchsten 1km. Vom Norden her kämpfen sich 2 Allrad-LKW den Strand lang, immer darauf bedacht schön auf dem tragfähigen Sandstreifen zu bleiben zwischen den von Wellen überspülten Bereich und dem Weichsand der Dünen. Hier könnte man selbst mit dem Duster fahren wenn man mutig genug ist, nur man kommt mit 2WD nicht ohne Hilfe durch den Dünengürtel am Strand. Selbst mit 4WD ein knappe Kiste. Wir laufen ein paar Meter den Strand entlang, vorne liegt ein angespülter Delfin. Schon ziemlich schwarz, der liegt nicht erst seit gestern. Und angefressen ist er auch. Hm. Zeit fürs Mittagessen :-) Wir fahren wir ein paar Meter Landeinwärts und parken am Qued, wo es noch als Bach Richtung Mündung plätschert. Naja, plätschert ist vieleicht etwas übertrieben :-). 5 Minuten Terrine für alle!
Hier verlassen wir erst mal die Küste, die Straße führt Richtung Guelmin, doch vorher gibt es ja eine kleine 30km Abkürzung-Straße Richtung Südosten. Führt durch noch mehr nichts und Dörfer mit Nichts, umgeben von verdorrten Kaktusplantagen. Das sollte einem zu denken geben. Das Thermometer steigt schlagartig um 5° in den Senken zwischen den Hügeln welche den Küstenwind abhalten. Bei El-Abiar erreichen wir dann die Autobahn N1 und ich wechsel ans Steuer, jetzt gehts final nach Süden. Mit 100km/h auf einer fast leer Autobahn. Fahrradfahrer voraus. Ist er das? Ja, war er :-) Der Radfahrer den wir 2 Tage zuvor im Restaurant in Sidi-Ifni getroffen hatten. War ja klar, haha.
Ein paar km vor Tan-Tan liegt rechts das alte und neue Ksar Tafnidilt . Konnte ich das letzte Mal nicht berücksichtigen, die Autobahn war im Bau und es gab keine Abfahrt. Jetzt gibts wieder eine, sofern man das kleine Schild und die Lücke in der Leitplanke rechtzeitig sieht, ansonsten.... okay wir wenden mal kurz auf der Autobahn.... und queren sie dann gleich nochmal.... Ich weiß die Strecke soll schlecht sein. Und es steht 4x4 dran. Wenn das in Marokko dran steht ist es meist ernst. Wir probieren es. Nicht weil wir dort übernachten wollen, aber das alte Ksar mal ansehen, die Zeit hätten wir noch. Ca. 10km schätze ich. Steine sind okay. Lehmboden auch. 2 Sandfelder auch. Doch dann wird aus der Piste eine Zickzackroute die nur mit Sandfeldern gespickt ist. Hm. Hin und zurück. Nur mit 2WD? Deswegen der Stellplatz vorne und das Schild mit der Telefonnummer. Okay also manchmal mag die Piste gehen, heute ist mir das zu wild. Kehrt marsch.
Also rein nach Tan-Tan. Kamele sind das Wahrzeichen der Stadt, Berberfestifals gibt es, und als Provinzmetropole führt die Straße natürlich zu allererste durch menschenleere Prunkstraßen mit prächtigen Kommunalgebäuden hinter hohen Mauern. Bis man das Zentrum erreicht. Hier ist alles beim alten seit zwei Jahren. Es gibt genau 2 überhaupt zumutbare Hotels, ein Gutes und ein "war mal ein Gutes Tendenz schnell fallend". Wir checken ein ins MJI Group, mit Superiorzimmer wofür es eine Sitzcouch und ein paar m² extra gibt. Das Hotel ist noch immer in gutem Zustand. Voll okay. Nicht selbstverständlich, denn fachgerecht reparieren und austauschen ist keine marokkanische Kernkompetenz bei Bauwerken. Na gut. Alle Happy. Ausspannen, dann kleine Tour durch die Hauptstraße. 50 Cafes, 10 Imbisse, 20 Geschäfte für alles, Lärm, Trubel, keine Restaurants. Ich wußte es. Die Wahl zwischen Pech und Schwefel. Mir geht es gerade erst wieder besser. Ich entscheide für das Samarkant wie vor 2 Jahren. Allerdings war es damals fast neu, und seit dem haben sie jetzt nicht ernsthaft sauber gemacht. Wir orderen 2 Tacorollen mit Nuggets, ich nehm die letzte Coke aus dem Kühlschrank... Nach drei Bissen entscheide ich lieber noch etwas zu fasten. No Risk... auf dem Rückweg erwacht das Nachtleben, ein rosa blinkender Imbisstand erregt Celinas Aufmerksamkeit - Crepes! Mit Nutella ! Hmm. Eine junge Berberin in lila Pulli mit roten Haaren baut ihren Verkaufsstand auf, samt Insta-QR Codelabel. Größer könnte der Kontrast auf der Straße hier nicht sein. Ein Crepes bitte? Zum Mitnehmen? ja. Für 1,20€ entsteht daraufhin eine Crepes- Nutella Bowle samt aufwendiger Umverpackung. Die Kinderaugen leuchten sag ich nur.
Im Hotel sind wir dann echt platt. Ich bin eh erst bei 80%, Celina ist fertig - aus die Maus, Licht aus.
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