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2025 DTD Tag 5

Ruhig geschlafen in unserem riesigen Appartment mit 2 SZ. Nicht mal den Muzzein gehört am Morgen. Wir packen in aller Ruhe unseren Krempel zusammen und fahren gegen 9:30 vor an die Hauptstraße von Mirleft. Die Pastilleria sah gut aus und hat Tische in der Sonne, da gibts Frühstück. Frischen O-Saft, ein doppelter Expresso, Crosaint, Rosinensschnecke, Omlettund Brot. Macht 4,60€. 

So. Wie weiter. Heute ist kaum Strecke, heute ist Beachwatching Day. Erster Strand der südliche Badestrand von Mirleft. Die Jugendlichen spielen Fußball, ein paar Rentner sitzen in einem der Bob-Marley - Haleluja -Strandcafes. Hunde dösen in der Sonne, ein Rudel Katzen streund durch die Gegend. Alles easy going hier. Wir bummeln einmal vor und zurück, weiter...

Der nächste Ortsstrand in einer Bucht hat einen Felskegel in der Mitte  welchen man bei Ebbe erreicht, beliebtes Fotomotiv. Doch heute steppt hier der Bär, Markttag. Wir nutzen die Chance und trödeln durch Berge von Datteln und Süßigkeiten, Hausaltskram und Klamotten.  Doch irgendwie ist noch mehr. Alles beflaggt, viele Leute im Umhang, eine Menge Polizei, Zelte werden aufgebaut. Hm. Als wir den Ort verlassen kommt uns ein Behördenkonvoi entgegen. Also Polizei, noch mehr Polizei, Landrover und ein paar Fahrzeuge Fußvolk. Alle mit Vollgas, die Polizei sperrt jede Zufahrt. Ja das kennen wir schon. Der lokale Regierungspräfekt weiht sicher wieder irgendwas ein und so wichtige Leute haben immer fetter Eskorte.

Wir biegen ab zum Plage Tamhrouchte. Keiner da außer uns. Ein Strandbummel, weiter... Strand Sidi El Wafi. Hat eine schöne zufahrt durch das Qeud. Aber die Abfahrt ist zugeschüttet, keiner soll an den Strand. Spinnen wohl! Wir nehmen jeden der kommenden Feldwege Richtung Strand, treffen aber meist auf Mauern oder Tore. Da wurden wohl in großem Stil Grundstücke verkauft. Schießlich finden wir eine Route weiter im Süden. Zumindest von oben können wir einen Blick auf den wunderschönen Strand werfen, der bis auf weiteres wohl keine Menschen mehr sehen wird.

Na gut. 14:00 Uhr. Was nun. Legzira Beach mit den Steinbögen? Zu früh, entscheide ich.  Wir fahren die 15 km bis Sidi Ifni, essen einen Happen, checken ein und fahren am späten Nachmittag wenn die Sonne tiefer steht zum Legzira. Gesagt getan. Wir sitzen in Sidi-Ifni an der Hauptstraße im empfehlenswerten und kleinen Lokal Terroirt Vert. Celina deutet hinter uns: Da ist er doch wieder! Hinter uns sitzt ein Radfahrer den wir vollbepackt am Vormittag überholt haben. See you on the Road sag ich, und man kommt ins Gespräch. Der Wiener ist in Barcellona gestartet, hat sich etwas im Atlas rumgetrieben und ist jetzt auf dem Weg nach Dakar. Das muss irgendwie so ein magisches Ziel sein. Wie Timbuktu. Ich frag mich wie viele auch wirklich über Mauretanien hinauskommen, denn Marokko ist garantiert kein Beispiel für die restliche Strecke. Auf jeden Fall will er heute noch nach Guelmin, was realistisch ist, und freut sich als ich ihm erzähle das die folgenden 800km reine nichts mit Autobahn mit wenig Verkehr sind. Ach so, über Smara in der Westsahara will er. Okay, weniger Autobahn, mehr Innlandsroute statt Küste. Eine Überlegung wert.

Wir checken dann erst mal in der Logis la Marine ein. Die Empfangsdame freut sich mit Celina einen jungen weibichen Gast zu haben, und wir bekommen das Zimmer auf der Dachterasse. Ziemlich spektakulär. Die große Terasse haben wir quasi alleine, das Zimmer hat Fenster nach S/W/N, so das wir die gesamte Küste überblicken. Im Garten unten erwartet uns erst mal der obligatorische Willkommenstee, doch Celina entdeckt die 7 Schildkröten welche hier umherstreifen. Samt Baby- Schildkröte. Also wird erst mal Salat gefüttert, der Tee kann warten. Bevor ich überlege im windgeschützten kleinen Garten etwas einzudösen machen wir gegen 17:00 dann doch noch mal los. Legzira und die Küste der Steinbögen. Da man am Strand lang sowieso nicht alle ablaufen kann steuern wir die Spots oberhalb an und kämpfen uns durch zugeschüttete Abfahrten und Steinpisten bis vor auf die Steinbögen um in der Abendsonne Aussicht auf die jeweis angrenzenden zu haben.

Ich bin froh einen Duster zu haben auf der Piste, aber die einheimischen Angler schaffen das auch mit PKW. Und die Camper mit den "besseren" Kastenwagencampern oder LKWs sowieso.

Die Sonne scheint, kaum Wind, tolle Spots. Hat wieder Spaß gemacht. Rückwärts wieder Polizisten an jeder Kreuzung. Der Minister kommt auf der Rückfahrt von Mirleft gezwungernaßen halt auch wieder durch Sidi-Ifni. Das Einzige was ihn aufhalten könnte wäre eine Karawane. Oh ja, die gibts. Karawanen von 12 Wohnmobilen welche in Formation von einem Campingplatz zum nächsten pilgern. Die 3 Campingplätze in Sidi-Ifni am Zentrum sind gerappelte voll, in der Vorstadt ist noch Platz....

Kurz vor Sonnenuntergang sind wir wieder auf unserer Dachterasse, ich genehmige mir eine Rum-Cola und schreibe etwas, dann laufen wir durch die Stadt zum Essen. Das NOMAD hat zu, na bravo, dann halt gegenüber in das neue Restaurant. Wegen der spanischen Wurzeln der Stadt, und weil es auf der Karte steht entscheiden wir uns für Paella. Die Geschichte endet wie gestern mit den Spaghetti - es wird eine Paella a Maroccan bei der es sich zumindest um ein Reisgericht handelt.  Vielleicht bin ich aber auch einfach nur übersättigt und reizüberflutet. Und zu viel Sonne und frische Meerluft. Jedenfalls ruft um 10 das Bett, wenigsten arbeite ich noch den Blog fertig.

 

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